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Das 22. Seminar der slawischen Minderheiten fand in Bleiburg/Pliberk, Österreich, statt

Das 22. Seminar der Arbeitsgemeinschaft Slawische Minderheiten in der FUEN (AGSM) fand vom 14. bis 17. November 2019 im Bundesland Kärnten/Koroška, Österreich statt. In Bleiburg / Pliberk trafen sich über 30 VertreterInnen slawischer Minderheiten aus über 10 verschiedenen Ländern. Der Bürgermeister Herr ŠtefanVisotschnig eröffnete zusammen mit dem AGSM Sprecher Herrn Bernhard Ziesch und dem Generalkonsul der Republik Slowenien Herrn Dr. Anton Novak das Seminar. Herr Visotschnig betonte die zweisprachige Perspektive der Gemeinde, die "aufgrund der geografischen Nähe zu Slowenien einen Mehrwert für unsere Wirtschaft und Gesellschaft darstellt. Wir sind die einzige Gemeinde in Südkärnten mit einem positiven Einwohnerzuwachs."

Dr. Novak fügte hinzu, dass die Republik Slowenien die slowenische Minderheit in Kärnten sowie die Europäische Bürgerinitiative MinoritySafePack der FUEN zunehmend unterstützt. AGSM Sprecher Ziesch dankte den gastgebenden Organisationen NSKS und SKS sowie den Gästen und Teilnehmenden für ihren Beitrag zum bereits 22. Seminar der AGSM.

Am Freitag, den 15. November, nahm die Delegation am 30. Jubiläums-Volksgruppenkongress des Landes Kärnten mit dem Titel "Vom Konflikt über den Dialog zum Konsens" teil und unterstrich die Entwicklungen hinsichtlich der Integration der slowenischen Minderheit in Kärnten. Die AGSM Delegation wurde von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser begrüßt, der die neue Kärntner Verfassung erklärte: "Dort wird zum ersten Mal in der Geschichte die slowenische Minderheit erwähnt. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines friedlichen Zusammenlebens."  Es wurden viele interessante, Impuls setzende Reden und Präsentationen gehalten, darunter auch eine junge Kärntner Slowenin, Mitglied im AGSM, Nadja Polzer, die über die Rolle von Minderheit und Muttersprache in globalisierten Gesellschaften sprach.

Am Freitagnachmittag wurde das Programm in der Gemeinde Globasnitz / Globasnica fortgesetzt, wo Bürgermeister Bernard Sadovnik die mehrsprachigen Strukturen und Funktionen der Gemeinde vorstellte. "Wir sind stolz auf unsere zweisprachigen Grundschule und Kindergarten, die die Grundlage für eine offene und tolerante Gesellschaft bilden. Durch den "Geopark Karawanken" haben wir eine starke Zusammenarbeit mit über 10 Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze, was eine langfristige Koexistenzstrategie darstellt", so Sadovnik. Die DirektorInnen beider Institutionen, Frau Greiner und Frau Terbuch, sprachen über die Synergien, die das bilinguale Bildungssystem für die Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung in der Region darstellt. Die Teilnehmenden besuchten auch das Museum im Schloss Elberstein, das über 40 Jahre lang von Štefan Elbe aufgebaut wurde. Anschließend fand der Empfang im lokalen Restaurant statt, wo der Verein SKD Globasnica ein reichhaltiges Kulturprogramm mit dem gemischten Chor "Peca", Musikern und Tänzern vorbereitete. Dies war eine großartige Gelegenheit, viele Menschen aus der lokalen Gemeinschaft kennenzulernen und zu treffen, die den Besuch der AGSM Delegation sehr zu schätzen wussten.

 

Die Arbeitssitzung der AGSM fand am Samstag, den 16. November 2019 in Bleiburg / Pliberk statt. Die Mitglieder hatten die Möglichkeit, sich über die aktuelle Situation ihrer Minderheiten auszutauschen und die Best-Practice-Beispiele der gastgebenden Minderheit kennenzulernen.

Frau Darja Komar stellte den Geopark Karawanken vor, eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden in Österreich und Slowenien, Herr Benjamin Wakounig stellte den Slowenischen Wirtschaftsverband (SGZ) vor, der über 100 kleine und mittlere Unternehmen in Kärnten vereint, Frau Marinka Mader-Tschertou von Südkärntner Bäuerinnen und Bauern (SJK) stellte bewährte Praktiken aus dem Agrarsektor vor, die für die Entwicklung der Randgebiete der slowenischen Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung sind.

AGSM-Koordinator Matic Germovšek Žnidaršič präsentierte die aktuelle Arbeit der Arbeitsgruppe und zeigte die brandneue Homepage der AGSM, die die Sichtbarkeit und Öffentlichkeitspräsenz erhöhen soll.

Die Mitglieder der AGSM wählten ebenfalls eine neue Sprecherin. Frau Angelika Mlinar, Kärntner Slowenin und FUEN Vizepräsidentin, wurde einstimmig zur Sprecherin gewählt. Herzlichen Glückwunsch!

Bei dieser Gelegenheit möchte sich die gesamte AGSM und FUEN bei Herrn Bernhard Ziesch für sein langjähriges Engagement und Beitrag zu unserer Arbeit bedanken! Džakujemo Bjarnat!

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