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Sprechen Sie Corona? Grenzschließungen stellten einer große Sorge der dänischen Minderheit in Deustchland dar

Die Schließung der nationalen Grenzen in Zuge der Corona-Maßnahmen hat auch die Minderheiten hart getroffen. Die dänische Minderheit in Deutschland ist besonders besorgt um den Kontakt mit dem Heimatland Dänemark. “Seit Jahren erfreuen wir uns der offenen Grenzen, die den kulturellen sowie den sprachlichen Austausch erleichtern. Gerade in der deutsch-dänischen Grenzregion ist die Grenze seit Jahren kein Hindernis mehr. Mitglieder der dänischen Minderheit arbeiten in Dänemark, aber sie sind auch ein aktiver Bestandteil im Vereins- und Kulturleben in Dänemark.” – sagt Jens A. Christiansen, Generalsekretär des Sydslesvig Forening (SSF), die Organisation der dänischen Minderheit in Deutschland.

Dessen ungeachtet hat die dänische Minderheit immer Verständnis für die Maßnahmen gezeigt, die zur Eindämmung des Virus notwendig waren. Als jedoch nach und nach die Grenzen geöffnet wurden, schienen die Belange der Touristen und der lokalen Ferienhaus-Branche schwerer zu wiegen als das Anliegen der Minderheit den Kontakt zum Heimatland aufrecht zu erhalten. Glücklicherweise hatte die dänische Regierung ein offenes Ohr für die Belange der Minderheit.

Der Südschleswigsche Verein (SSF) zusammen mit dem Südschleswigschen Wählerverband (SSW) und Vertretern der deutschen Minderheit in Dänemark hat sich dafür eingesetzt, dass die Grenzregion eine gesonderte Rolle bei der schrittweisen Grenzöffnung spielt. SSF hat dabei vor allem Gespräche mit Parlamentsmitgliedern in Dänemark geführt.

Mit großem Erfolg, denn in ihrer Rede am 29. Mai, nannte Staatsministerin Mette Frederiksen explizit die dänische Minderheit und das Grenzland. Es sei ihr Wunsch, dass im Grenzland bald wieder Normalität einkehre, so das Staatsoberhaupt. Zwar werde Dänemark die Grenzen weiterhin nur teilweise öffnen, aber eine Sonderregelung für uns im Grenzland steht im Raum.

“Als dänische Minderheit freuen wir uns, dass Politiker im dänischen Parlament zugehört haben. Zudem ist es erfreulich, dass die Sonderregelung auch für die Mehrheitsbevölkerung im Grenzland gelten wird. Dies zeigt, dass wir gemeinsam und durch einen sachlichen und guten Dialog positive Ergebnisse erreichen können.” – sagt der SSF Generalsekretär.

Im Übrigen ist die Situation der dänischen Minderheit in Deutschland nicht anders als die der Mehrheitsbevölkerung, es gibt keine Benachteiligung und SSF arbeitet ähnlich wie andere Organisationen in der Gegend. Zusätzlich bietet das Land Schleswig-Holstein finanzielle Hilfe für kulturelle Institutionen, einschließlich Minderheiten-Organisationen.

Photos: SSF

Im April 2020 hat die FUEN eine Umfrage mit dem Titel Do You Speak Corona? zur Situation der europäischen Minderheiten während der Pandemie durchgeführt. Der Online-Fragebogen konzentrierte sich auf die Verfügbarkeit von Informationen im Zusammenhang mit COVID-19 im Allgemeinen, auf Gesundheitsinformationen im Zusammenhang mit dem Ausbruch, auf das Vorhandensein einer in der Minderheitensprache betriebenen Notfall-Hotline und auf die Verfügbarkeit von Online-Unterricht in der Minderheitensprache. Der Kurzbericht über die Ergebnisse kann unter folgendem Link eingesehen werden, den gesamten Bericht im PDF-Format  können Sie unter folgendem Link herunterladen.

Diese Reihe von Fallstudien ist die Fortsetzung des Projekts Do You Speak Corona?

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