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Historischer Kompromiss zwischen Serbien und Kosovo: Vertrauen kann man nicht durch einen Vertrag verordnen

Mit Freude und Zustimmung haben FUEV-Präsident Hans Heinrich Hansen und der Vizepräsident der Ungarn in Rumänien (RMDSZ), László Borbély, während ihrer Gespräche in Wien die Nachricht begrüßt, dass sich unter der Leitung der EU-Beauftragten Lady Ashton, die Unterhändler aus Serbien und dem Kosovo nach zähen Verhandlungen auf einen Vertrag geeinigt haben. Im Mittelpunkt des  historischen Kompromisses steht der Status der serbischen Minderheit, im mehrheitlich albanisch bewohnten Kosovo. 

"Es ist erfreulich, dass sich die Regierungen über einen Kompromiss einig sind. Doch nun beginnt die harte Arbeit. Aussöhnung zwischen Minderheit und Mehrheit kann man nicht per Vertrag diktieren. Es wird großer Anstrengung aller Seiten bedürfen, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen", erklärt FUEV-Präsident Hans Heinrich Hansen, der die Hilfe der FUEV  anbietet. "Die Mitglieder der FUEV gehören alle selbst einer Minderheit an. Ich denke wir haben hier einige Kompetenzen und Erfahrungen, die im Kosovo von Nutzen sein könnten."

Der Kompromiss sieht weitreichende Autonomierechte für die Minderheit vor. Vor allem über die Rolle der Polizei wurde lange gestritten. Weiterhin offen ist auch die offizielle Anerkennung des Kosovo  als unabhängiger Staat durch Serbien. 

Es leben rund 140.000 Serben im Kosovo, mit einer Gesamtbevölkerung von 1,4 Millionen. Ungefähr ein Drittel der serbischen Minderheit lebt im Norden des Landes und der Rest ist in Streusiedlung im restlichen Land verteilt. Das Kosovo ist von  rund 100 Ländern als unabhängiger Staat anerkannt.  Spanien, Rumänien, Slowakei, Griechenland und Zypern erkennen die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an. 

Die Anerkennung des Kosovo durch Rumänien rückt jedoch in greifbare Nähe: “Die Entscheidung des Ministerpräsidenten Ponta hinsichtlich einer Anerkennung des Kosovo ist angemessen und von Vorteil für die Beziehungen Rumäniens mit den anderen Staaten der EU”, erklärt der Vorsitzende des Außenausschusses des rumänischen Parlaments, László Borbély. Dabei ruft er in Erinnerung, dass die Partei der ungarischen Minderheit in Rumänien (RMDSZ) die einzige Fraktion des rumänischen Parlaments gewesen ist, die für die Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo gestimmt hat.

Weitere Informationen:
Hier das Übereinkommen
Artikel im Economist (englisch)
Artikel im Kurier (deutsch)

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