Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
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FUEN begrüsst die Rückgabe des Narodni Doms an die slowenische Gemeinschaft in Italien

Am 13. Juli findet die symbolische Zeremonie der Rückgabe des Narodni Doms von Triest / Trst an die slowenische Gemeinschaft in Anwesenheit der italienischen und slowenischen Präsidenten Sergio Mattarella und Borut Pahor statt. Die feierliche Rückgabe des Gebäudes markiert den 100. Jahrestag der Brandstiftung durch die Faschisten und Nationalisten.

 Das Gebäude wird der neu gegründeten Stiftung Narodnidom übertragen, die von führenden slowenischen Organisationen, der Slowenischen Kultur- und Wirtschaftsunion (SKGZ) und dem Rat der slowenischen Organisationen (SSO), ebenfalls Mitglied der FUEN, gegründet wurde. Bis zum endgültigen Auszug der Dolmetscherschule der Universität Triest, die derzeit Eigentümer des Gebäudes ist, könnte die Universität der slowenischen Minderheit bereits einige Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Narodnidom zur Verfügung stellen. Der Prozess wird sich aber noch über einige Jahre hinziehen und erst dann abgeschlossen sein, wenn alle Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden.

Vor der Hauptzeremonie anlässlich der Rückgabe des Narodnidom an die slowenische Gemeinschaft werden die Präsidenten Sloweniens und Italiens Kränze am Denkmal für die Helden von Bazovicasowie an der Gedenkstätte am Bazoviškafojba niederlegen. Die FUEN wird durch die Vizepräsidentin Dr. Angelika Mlinar bei der Zeremonie vertreten.

"Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten begrüßt den symbolischen Akt der Rückgabe und betrachtet die Zeremonie, an der sowohl der italienische als auch der slowenische Präsident teilnehmen werden, als einen wichtigen Schritt zur Versöhnung und Annäherung zwischen den Gemeinschaften, der den europäischen Geist der heutigen Zeit voll und ganz widerspiegelt. Die FUEN hofft, dass dieser Geste des italienischen Staates gegenüber der slowenischen Minderheit eine anhaltende starke Unterstützung für die Minderheit folgen wird, da dies sowohl den Slowenen als auch den Italienern zugute kommen würde.“, erklärte Loránt Vincze, MdEP und Präsident der FUEN.

Der von Max Fabiani entworfene Narodni Dom wurde zwischen 1902-1904 erbaut. Von seiner Eröffnung im Jahr 1904 bis zu seinem Brand im Jahr 1920 war der Narodni Dom Ausdruck der sozialen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Wiederbelebung der Slowenen von Triest / Trst. Zahlreiche slowenische und slawische Gesellschaften aus Triest/Trst zogen in den Dom ein, außerdem verfügte er über ein Theater, ein Restaurant, ein Café und ein Hotel. Am 13. Juli 1920 wurde auf das Gebäude von italienischen faschistischen und nationalistischen Gruppen im Rahmen eines Pogroms gegen slowenische Institutionen und Unternehmen in Triest / Trstein Brandanschlag verübt. Das Gebäude musste daraufhin verkauft werden.

Die Forderungen nach der Rückgabe des Narodni Doms begannen unmittelbar nach der Befreiung von dem faschistischen Regime. Dennoch erwiesen sich die Bemühungen erst 2001 als erfolgreich, als das Schutzgesetz für die slowenische Minderheit die Rückgabe zu einer Verpflichtung Italiens machte. Obwohl das Gesetz bereits in Kraft war, erwies sich der Restitutionsprozess als langwierig und kompliziert.

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