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FUEN vertritt die Interessen von Minderheiten im Stakeholder-Dialog über den Zugang zu audiovisuellen Inhalten in der EU

Am 22. November 2021 nahm die FUEN am zweiten Treffen mit dem audiovisuellen Sektor und anderen relevanten Stakeholdern teil, das von der Europäischen Kommission als Folgemaßnahme zum Aktionsplan für Medien und audiovisuelle Medien initiiert wurde. Dieser Aktionsplan, der im Dezember 2020 veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf den Sektor der Nachrichtenmedien (einschließlich der gedruckten und Online-Presse, des Rundfunks und der audiovisuellen Dienste) und der audiovisuellen Unterhaltung – insbesondere Kino, TV-Radio und Video-Streaming sowie Videospiele und innovative Formate wie Virtual-Reality-Erfahrungen.

Die Kommission beabsichtigt, den Wandel in der audiovisuellen Industrie zu begleiten, indem sie einen Dialog mit dem Sektor einleitet, der dazu beitragen soll, konkrete Schritte zur Verbesserung des Zugangs zu und der Verfügbarkeit von audiovisuellen Inhalten als Folgemaßnahme zur Überprüfung der Geoblocking-Verordnung zu vereinbaren. Es ist vorgesehen, in diesen Dialogen mit den Interessengruppen mögliche spezifische Ziele zu definieren, um die Verbreitung audiovisueller Werke in der EU zu erhöhen. Die Kommission plant, die Fortschritte bei der Erreichung der spezifischen Ziele in Zusammenarbeit mit dem audiovisuellen Sektor zu überwachen. Sie beabsichtigt nicht, neue gesetzgeberische Maßnahmen zu verabschieden: Ihrer Absicht nach soll der Dialog zu einer gemeinsamen Selbstverpflichtung der Beteiligten führen.

Verbände und Vertreter der Film- und Rundfunkindustrie sowie der Künstler sind in diesem Dialog überproportional vertreten und sträuben sich naturgemäß gegen eine Liberalisierung des audiovisuellen Sektors. Die FUEN ist eine von nur zwei Gruppen der Zivilgesellschaft, die neben der gesamten audiovisuellen Industrie zu diesen Dialogen eingeladen wird.

Die FUEN wird bei diesen Treffen durch die Vizepräsidentin Angelika Mlinar vertreten. Während des ersten Treffens am 9. November 2021 wurden von der Kommission Statistiken vorgestellt, die zeigen, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten in Bezug auf den Zugang zu audiovisuellen Medieninhalten gibt.

Die erste Sitzung diente dazu, die ersten Meinungen der beteiligten Akteure einzuholen. FUEN-Vizepräsidentin Angelika Mlinar betonte in dieser Sitzung, dass sich die Diskussion nicht auf die Bereitstellung audiovisueller Inhalte durch Video-on-Demand-Plattformen oder ähnliche Diensteanbieter beschränken dürfe, sondern beispielsweise auch Mediatheken thematisiert werden sollten, da Inhalte wie Kulturprogramme oder Dokumentarfilme auf VOD-Plattformen nicht oder nur in geringem Umfang verfügbar seien.

Thema des zweiten Treffens war die Verbesserung der Verbreitung und Auffindbarkeit von audiovisuellen Werken in der EU. In diesem Zusammenhang wies die FUEN-Vizepräsidentin auf die Defizite bei der Verbreitung und Verfügbarkeit audiovisueller Inhalte in Regional- oder Minderheitensprachen hin und erklärte, dass die Verbesserung der Verfügbarkeit in den Mitgliedstaaten auch die Verfügbarkeit in Minderheiten- und Regionalsprachen bedeuten sollte, indem Übersetzungen, (Nach-)Synchronisationen und Untertitelungsaktivitäten im Einklang mit der Europäischen Charta für Regional- oder Minderheitensprachen gefördert und entwickelt werden. Ein weiterer Vorschlag der FUEN war, dass die 30%-Quote für europäische Werke auch audiovisuelle Inhalte aus Nachbarländern umfassen sollte, die dieselben Amtssprachen anerkannt haben.

„Es wäre ein wichtiger Schritt, wenn sich auch die audiovisuelle Industrie die Ziele zu eigen machen würde. (...) Damit würde die europäische audiovisuelle Industrie weltweit zu einem Leuchtturm für Sprachenvielfalt", sagte Angelika Mlinar und fügte hinzu, dass diese Ziele nicht allein von der Industrie übernommen werden können: Die Europäische Union und die Mitgliedstaaten müssen ebenfalls an einem Strang ziehen und die Bemühungen der Industrie unterstützen.

Der Fahrplan sieht vier weitere ganztägige Treffen vor, um Lösungen zur Verbesserung der Situation zu finden. Während des Dialogs wird die FUEN alles in ihrer Macht stehende tun, um Partner zu finden, die sich für die Belange der nationalen Minderheiten einsetzen, d.h. für einen verbesserten grenzüberschreitenden Zugang zu digitalen Medieninhalten, insbesondere zu freien Medieninhalten der Rundfunkveranstalter, indem sie mögliche Lösungsansätze aufzeigen.

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