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Sprechen Sie Corona? Die Vereinigung zum Schutz der Menschenrechte der Roma - Stip befand sich in den ersten Reihen der Helfer in der Republik Mazedonien

Der folgende Artikel wurde von Herrn Shenaj Osmanov von der Vereinigung zum Schutz der Menschenrechte der Roma - Stip verfasst.

 

COVID-19 sucht sich nicht aus, wer infiziert wird, das Virus diskriminiert nicht, aber die Folgen - gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche - sind nicht für alle die gleichen. Die Möglichkeiten zur Durchführung präventiver Maßnahmen zum Schutz vor Infektion, zur Aufrechterhaltung der Hygiene, der physischen Distanz und der Selbstisolierung sind nicht die gleichen. Schutzbedürftige und marginalisierte Gruppen von Bürgern sowie die Roma haben nicht die gleichen Möglichkeiten sich zu schützen oder in gleichem Maße die Grundbedürfnisse nach Nahrung, Medizin, Hygiene und Unterkunft zu befriedigen.

Von Anfang an, seitdem der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, begab sich die Vereinigung für die Rechte der Roma -Stip zusammen mit anderen Bürgeraktivisten – wir waren die ersten und bisher die einzigen-  in die Roma-Siedlungen im ganzen Land. Für unsere eigenen Ängste vor einer Ansteckung gab es vom ersten Tag der Krise an keine Zeit, denn wir waren in den ersten Reihe als Helfer in ständiger Kommunikation mit den Bürgern. Wir haben die Bedürfnisse an Gesundheitsfürsorge eingeschätzt, die Realisierung der regulären Sozialschutzdienste geprüft; jeden Tag haben wir versucht die neuen, außerordentlichen Maßnahmen zu interpretieren, um herauszufinden, wie diese Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden können.

Ende April, im zweiten Monat des Ausnahmezustands, gab es keine Antwort auf zusätzliche Präventivmaßnahmen, darüber hinaus funktionierten weder die bereits beschlossenen Präventivmaßnahmen noch das reguläre Sozialschutzsystem und die Umsetzung der sozialen Leistungen. Vor Ort fehlten im ganzen Land die Mitarbeiter in den Sozialzentren, sie waren nicht verfügbar oder nicht am Arbeitsplatz und es kam auch mancherorts vor, dass Romas schikaniert werden, wenn sie um das bitten, was ihnen eigentlich zu steht.

Es wurden Aufforderungen an alle zuständigen Institutionen verschickt, mit sehr spezifischen und präzisen Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden müssen, um schutzbedürftige Gruppen und Bürger zu schützen und ihnen zu helfen, darunter: der Premierminister, die Regierung, das Gesundheitsministerium, das Ministerium für Arbeits- und Sozialpolitik, die Bürgermeister und an die zentralen und lokalen Krisenkoordinationsbüros.

Sie haben entweder nicht geantwortet oder sich erklärt, nicht dafür zuständig zu sein, oder schriftlich "rezitiert", was in den Gesetzen und Verordnungen geschrieben steht. (Link zu Anfragen und Antworten von den Institutionen: https://bit.ly/2yul1Ov)

 

Von März bis Juni 2020 hat die FUEN eine Umfrage mit dem Titel Do You Speak Corona? zur Situation der europäischen Minderheiten während der Pandemie durchgeführt. Der Online-Fragebogen konzentrierte sich auf die Verfügbarkeit von Informationen im Zusammenhang mit COVID-19 im Allgemeinen, auf Gesundheitsinformationen im Zusammenhang mit dem Ausbruch, auf das Vorhandensein einer in der Minderheitensprache betriebenen Notfall-Hotline und auf die Verfügbarkeit von Online-Unterricht in der Minderheitensprache. Der Kurzbericht über die Ergebnisse kann unter folgendem Link eingesehen werden, den gesamten Bericht im PDF-Format können Sie unter folgendem Link herunterladen.

Diese Reihe von Fallstudien ist die Fortsetzung des Projekts Do You Speak Corona?

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